Der Musikverein Trachtenkapelle Steinenberg zählt zu den ältesten Musikvereinen der Umgebung.
Er wurde am 1. Oktober 1904 von Heinrich Betz, Gottlob Blessing, Hermann Striebel, Johann Schwarz und Gottlob Haller gegründet. Weitere aktive Musiker zur Gründungszeit waren: Karl Erzinger, Johann Weller, Friedrich Schwarz Karl Munz und Hermann Kunzi. Als erster Dirigent der Kapelle wurde der als Dichter bekannte Ludwig Palmer aus Schorndorf bestellt.
Im Jahr 1929 konnte der Verein sein 25jähriges Jubiläum im kleinen Kreis im Waldhorn Saal feiern. Bereits drei Jahre – im Jahr 1926 – vorher trat der Verein beim Preisspielen in Schwäbisch Gmünd erstmals in einheitlicher Uniform auf. In der Unterstufe wurden die Stücke “ Der Priesterchor“ und „Sarasto-Arie“ aufgeführt.
Vom Jahre 1933 bis zum Kriegsende wurde die Kapelle natürlich bei einer ganzen Reihe von Veranstaltungen am meisten in Anspruch genommen denn es gab ja zu keiner Zeit so viele Feste wie in dieser Zeitperiode. Während des zweiten Weltkrieges war es noch längerer Zeit möglich, mit den verbliebenen Kräften einen kleinen Bläser-Chor zu halten, um wenigstens bei Beerdigungen und besonderen Feiern zu spielen. Während des Kriegsdienstes des Dirigenten Österle übernahmen abwechslungsweise die jeweils ältesten und fähigsten Musiker die Leitung. Im Jahre 1952 legte Österle nach beinahe 30jähriger Dirigentenzeit den Stab aus der Hand und zog sich aus dem Musikleben zurück. Zu dieser Zeit wurde auch der Wunsch laut, eine besondere, modern besetzte Tanzkapelle zu gründen, die dann auf besonders Betrieben des Vorstandes Paul Ehmann im Januar 1953 das erste Mal unter lebhaften Beifall auftrat.
In den folgenden Jahren nahm der Musikverein einen erfreulichen Aufschwung. Beim 50-jährigen Jubiläum vom 5. bis 7. Juni 1954 war Hans Hermann der musikalische Leiter. Das Amt des Vorstands versah Paul Ehmann. Danach leiteten die Geschicke des Vereins: Robert Schuster von 1955 bis 1958, Julius Bareiß von 1958 bis 1973, Kurt Ehmann, Robert Schuster und Bernhard Schwarz als Dreiergremium von 1973 bis 1975, Robert Schuster von 1975 bis 1977, Walter Betz von 1975 bis 1980, Gerhard Böhringer von 1980 bis 1999, Klaus Ehmann von 1999 bis 2011 uns seit 2011 Hansjörg Andress.
Als weiteres herausragendes Ereignis in der Vereinsgeschichte darf die Gründung einer Jugendkapelle im Jahre 1959 unter dem Vorstand Julius Bareiß angesehen werden. 1960 übernahm Gerhard Böhringer die Ausbildung der Jugend, Edmund Orendi seit 1990.
Das 60jährige Jubiläum wurde zum ersten Mal unter Mitwirkung einer österreichischen Kapelle aus Weißenbach in Tirol zusammen mit der Trachtengruppe aus Rinnen gefeiert.
Zwischenzeitlich übernahm Ludwig Lutz von Hans Hermann den Dirigentenstab. Er war es auch, der die Kapelle zu Höchstleistungen führte. So mancher 1. Rang aus Preisspielen zeigt sein hervorragendes Können. Er blieb dem Verein 26 Jahre ein ausgezeichneter Dirigent. 1982 wurde er beim Sommerfest verabschiedet und zum Ehrendirigenten ernannt. An seine Stelle trat nun sein Vizedirigent Gerhard Böhringer. Seit 2002 hat nun Ottmar Haller den Dirigentenstab übernommen.
Uniform, Hemd, Krawatte und Mütze 1957; Bild von 1958
Eine besondere Würdigung verdient der langjährige Vorstand Julius Bareiß. Unter seiner Vorstandschaft erlebte die Kapelle einen großen Aufschwung. Er hat es verstanden, in vielen Jahren die alten und die jungen Musiker zu einer kameradschaftlichen Einheit zusammenzuführen. Zu erwähnen ist auch Gerhard Böhringer. Er leitete 19 Jahre als Vorstand und Dirigent den Musikverein Trachtenkapelle Steinenberg. Die Geschäftliche und Musikalische Verantwortung wurde fast 2jahrzehnte von 1 Person getragen, was wohl einmalig war.
1.Tracht des MV. Steinenberg, 1968
Am 12.07.2013 wurde beim Musikverein Trachtenkapelle mit der Umsetzung eines lang ersehnten und geplanten Projektes des Musikvereins begonnen. Durch Bürgermeister Kaufmann erfolgte der Baggerbiss für den Vereinsheimanbau an dan der Gemeindehalle Steinenberg. Hier wird im ersten Schritt eine Lagermöglichkeit für das gesamte Vereinsinventar geschaffen und in einem weiteren Schritt ein Probenraum.
Alle Mühen der Vorstände und der Dirigenten wären jedoch umsonst, wenn sie nicht von treuen und opferbereiten Ausschussmitgliedern und aktiven Musikern tatkräftig unterstützt würden. In der Kürze ist es leider nicht möglich, die Verdienste Einzelner besonders hervorzuheben. Mögen sich die Jugendlichen des Vereins die gute kameradschaftliche Arbeit aller Musikkameraden zu Herzen führen, dann ist es um die Geschichte und um das Wohl des Musikvereins Trachtenkapelle Steinenberg auch in den nächsten Jahrzehnten nicht schlecht bestellt.
Aufnahme anlässlich des 100jährigen Jubiläums im Jahr 2004 mit neuer Tracht
